Image © Hildesheim, St Godehard
Image © Hildesheim, St Godehard
Image
© Hildesheim, St Godehard |
Psalm: |
118:25
& 118:33
|
Ikonographie: |
118:25
Christus schaut vom Himmel und segnet den Psalmisten. Der Psalmist
trägt ein Buch mit den Worten: Meine Seele verzehrt sich
in Sehnsucht, und er zeigt auf die schlafende Seele.
118:33
Christus sieht segnend auf den Psalmisten. Der Psalmist hält
ein Buch mit den Worten: Wende meine Augen ab [von der Eitelkeit
der Welt]. Er zeigt auf die Eitelkeiten unterhalb. Zur Linken
sieht ein Mann mit einem wertvollen Schal auf einen Habicht auf seiner
Faust (in der angelsächsischen Psychomachia ist der Schal ist
ein typisches Zeichen für Pomp. BL Add. MS 24199, f21v. AP, 251).
Der Kommentar des hl. Ambrosius zu diesem Psalm ermahnt den Leser,
seine Augen von diesem weltlichen Pomp abzuwenden, und nicht mit Begehren
auf eine Frau zu sehen (Ambrosius, V, 97,para 28, 29; 98, para 30).
Ihm gegenüber hält eine Frau einen blühenden Zweig
und einen Apfel(?) in der Hand. Im Gegensatz zum Mann, der sich diese
Versuchungen mit Genugtuung ansieht, drücken die Augen der Frau
ihre Abscheu und ihre Verachtung aus. Ein Nächste Seiteer Mann bietet der
Frau einen goldenen Taler an und faßt sie bei der Hand. Sie
lehnt sich zurück und versucht, sich zu entziehen, ihre andere
Hand ist segnend erhoben. Der Mann versucht sie mit Habsucht und Begierde,
Sünden, wie sie von Augustinus aufgezeichnet sind (Augustinus,
Seite 1698-99, 1700, 1703). St. Ambrosius rät dem Leser seine
Augen auf Gottes Werke, die Erde und das Meer, zu richten (Ambrosius,
V, 98, para 98). Gottes Werke werden durch die Bäume und die
Gewässer hinter den Personen repräsentiert. Die Farben der
Bäume, grün, weiß und rot stammen aus der Legende
vom Baum des Lebens. Adam und Eva nehmen einen Zweig vom Baum des
Lebens aus dem Paradies auf die Erde mit. Eva pflanzt den Zweig ein
und er wächst zu einem weißen Baum heran. Der Baum wurde
grün als Adam und Eva ihre Ehe eingingen und rot in dem Moment
als Kain Adam unter diesem Baum erschlug. Der Baum, der später
das Holz für das Kreuz lieferte, symbolisiert die Erlösung
nach dem Sündenfall (Matarasso, 1969, 224-29).
|
Kunst: |
|
Faden-einstichstellen: |
Kein
Schleier für dieses große Bild: die Einstichlöcher
gehören zu der kleinernen Initiale auf Seite 316
|
Historische
Bedeutung: |
118:33
Die Sünden, die hier speziell gewählt wurden, beziehen
sich nicht direkt auf den Psalm, sondern wurden aus den Kommentaren
des Augustinus und Ambrosius gewählt. Es ist möglich, daß
sie sich auf Christina beziehen. Bevor sie aus ihrem Elternhaus entfloh,
bekleidete sie sich mit 'seidenen Kleidern und ausgewählten Pelzen',
die sie dann gegen ihre grobe Kutte austauschte (Talbot, 1987, 93).
Bishof Ranulf Flambard, 'ein Sklave der Lust' hatte versucht, Christina
mit teuren Geschenken zu umwerben. Er brachte ihr aus London ' seidene
Gewänder und teure Ornamente ... Christina aber betrachtete sie
wie Schmutz und verschmähte sie' (Talbot, 1998, 45). In einer
Vision konnte sie sich den Verschmähungen ihrer Familie und den
Anforderungen ihres Ehemannes durch einen kleinen Blumenstrauß,
den ihr die Jungfrau Maria gegeben hatte, entgegensetzen (Talbot,
1998, 77). Christina litt auch unter der Begierde nach einem 'bestimmten
Geistlichen' (Talbot, 1998, 115-117), aber sie konnte auch ihr widerstehen.
|
Lage: |
18
|
|