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DIE
DREI HEILGEN KÖNIGE VOR HERODES Matthäus, 2:1-6 Hier beginnt eine ausführliche Reihe von fünf Szenen mit den heiligen drei Königen. Herodes sitzt für sich in einem abgeteilten Raum und hält ein Buch, über das er mit den Königen gesprochen hat. Ein Knappe steht hinter ihm. Ihm gegenüber und mit dramatischen Gebärden stehen die drei Könige, jeder nach seinem Range. Der Älteste mit einem weißen Bart zuvorderst. Der Stern leuchtet aus dem Rand. Hier haben wir wieder eine Verschmelzung von zwei Szenen, wie es sie auch in früheren Abbildungen gibt. In der ersten Episode bespricht sich Herodes mit seinen Ratgebern über die Prophezeiung des Micha, die Bethlehem als die Geburtsstätte des Messias bestimmt. In der zweiten Szene weist er den drei Königen den Weg. Die am meist verbreitetsten frühen Beispiele finden sich in karolingischen Elfenbeinschnitzereien aus Metz (AP, 55, pl. 104, 105). Diese Reihe von mehr als nur einer Herodesszene war auch im angelsächsischen England geläufig, denn mehrere Szenen erscheinen im Gebetbuch des Robert von Jumièges, und die Szene mit Herodes und seinen Ratgebern findet sich im Paris-Psalter aus dem späten 12. Jahrhundert, hier aber aus sehr viel früheren Quellen nachgeahmt (Bib. Nat. Lat. 8846). Die Einzelheiten dieser Reihe, die aus fünf Bildern besteht, in die zwei andere Szenen eingebaut sind, zeigt die zeitgenössische Auseinandersetzung mit dem liturgisch dramatischen Moment der Epiphanie auf. Aber nach Pächt hat jede Szene in dieser Reihe ihren künstlerischen Vorgänger, und beruht in ihrer Gestaltung nicht ausschließlich auf den inneren dramatischen Vorgängen (AP, 83). |
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Eine
Zusammenarbeit des Kunstgeschichtlichen
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