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Seite 45 Kommentar

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PILATUS WÄSCHT SEINE HÄNDE IN UNSCHULD
Matthäus 27:24-25

Auch diese Seite ist durch zwei asymmetrische Bögen unterteilt. Zur Linken hält einer der Anwesenden den Ärmel des Pilatus, während ein anderer eine Schale trägt und die rechte Hand des Pilatus wäscht, in dem er aus einer Flasche Wasser in die Schale gießt. Pilatus spricht mit dem Volk und sprüht deutlich sichtbar Wasser über die Menge. Sie antwortet ihm.

Diese buchstäbliche Repräsentation stammt aus Matthäus: „Da aber Pilatus sah, daß er nichts ausrichtete, sondern vielmehr ein Getümmel entstand, nahm er Wasser und wusch die Hände vor dem Volk und sprach: Ich bin unschuldig an seinem Blut; sehet ihr zu. Da antwortete das ganze Volk und sprach: Sein Blut komme über uns und unsere Kinder.“

Diese Szene ist insofern ungewöhnlich, als Christus, der normalerweise gefesselt vor Pilatus steht, hier nicht anwesend ist und so eine reine Auseinandersetzung zwischen Pilatus und den Juden entsteht. Die Geste des versprühten Wassers überträgt die Blutschuld von Pilatus auf die Juden. Diese Geste, die eine Metapher auf sichtbare Weise wiedergibt, ist eine Nächste Seitee Neuerfindung des Albani-Künstlers.
 
   

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