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© Hildesheim, St Godehard |
Psalm: |
36
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Ikonographie: |
Im
oberen Teil der Initiale sitzt Christus auf dem Kreuzbalken, tief
in ein Gespräch mit dem Psalmisten vertieft. Der Psalmist steht
und zeigt auf eine verdrießliche Frau hinter einer durch den
Buchstaben geschaffenen Barriere und hinter einem blauen Himmelsgewölbe.
Die Frau hält ein Buch mit der Inschrift: Freue dich innig.
Der Psalm ruft dazu auf: Freue dich innig am Herrn! Dann gibt
er dir, was dein Herz begehrt. In diesem Kontext wendet sich
der Psalmist einzig an Gott. Die gebeugte Frau auf der Erde könnte
für die Armen stehen, die sich am Herrn erfreuen: Doch die Armen
werden das Land bekommen, sie werden Glück in Fülle genießen.
Aber für einen klösterlichen Leser hat die Frau keinen Anteil
an dem männlichen und göttlichen Teil des Buchstabens und
die Worte Freue dich innig, die sie an der Brust hält,
waren ein Zeichen der Versuchung durch die Fleischesfreuden und nicht
der Freude am Geist. Dodwell (AP, 218) weist darauf hin, daß
die Regel des hl. Benedikt die Mönche mit den folgenden Worten
zur Keuschheit ermahnt: Und in Bezug auf das Verlangen des Fleisches,
müssen wir glauben, daß Gott allzeit bei uns weilt, wie
der Prophet zum Herrn sprach: O Herr, all mein Verlangen ist vor dir.
(Rule, Kapitel vii).
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Kunst: |
Der
rechte Rand vom Mantel Christi hat in der Zeichnung gezackte Falten.
Die feinen Zeichnungen von Davids Gesicht und Bart sind nicht übermalt
worden.
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Faden-einstichstellen: |
v
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Historische
Bedeutung: |
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Lage: |
9
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