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PFINGSTEN
Apostelgeschichte 2:1-3

Maria und die Apostel sitzen eng beieinander in einer kreisförmigen Anlage. Die Apostel sind im Profil wiedergegeben und sehen auf die Taube. Maria aber schaut direkt auf den Betrachter. Alle sitzen mit erhobenen Händen. Die Taube des Heiligen Geistes schwebt von oben herab. In der Apostelgeschichte (2:1-3) wird Maria nicht erwähnt, aber wie bei der Himmelfahrt repräsentiert sie die durch sie erfolgte göttliche Inkarnation, ohne die es kein Pfingsten gäbe.

Maria in der Mitte der Pfingstszene wird in den Rabula-Evangelien aus dem 6. Jahrhundert dargestellt (Florenz, Bibliotheca Medicea Laurentiana, MS Plut, I, 56) in denen alle Figuren auf einem offenen Platz stehen. Die Anordnung der Pfingstszene im Albani-Psalter in einer kreisförmigen Anlage findet sich auch in der karolingischen Bibel von San Paolo fuori le Mura, in der alle Figuren einschließlich der Maria sitzen (AP, 67, pl. 119b, c, d, 137).

Zusammen mit dem Bericht der Maria Magdalena an die Jünger (Seite 51) und der Anwesenheit der Maria zur Himmelfahrt (Seite 54) weist auch diese Szene auf eine wichtige Betonung des weiblichen Elements im Leben Christi hin. Dies zeigt auch die wachsende Popularität des Marien- und Maria Magdalenenkults an, und die weibliche Spiritualität der Christina, deren Leben dies Szenen auch enthält. Auch Christina war Zeugin der Ausgießung des Heiligen Geistes (Talbot, 1998, 156-57).

 
   

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