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ENDE DES LIEDES,
BRIEF DES PAPSTES GREGOR DES GROSSEN
Das Lied hört im oberen Abschnitt der Seite in dem normalen
Muster von sich abwechselnden roten und blauen Großbuchstaben auf.
Der Zeilenabstand ist genau so regelmäßig wie auf den Vorige Seiteen
Seiten.
Der Brief des Papstes Gregor, erst auf Lateinisch und dann auf Französisch
beginnt mit roten und grünen Initialen, die mit verschlungenen Girlanden
verziert sind. Hier ist der Zeilenabstand eng und unregelmäßig.
Im lateinischen Text wird die Höhe der Initiale A von fünf Zeilen
gefüllt. In der französischen Version befinden sich nur vier
Zeilen mit etwas größerem Abstand.
Da sich am unteren Rand der Seite noch Platz befindet, war es unnötig,
die Zeilen enger zu setzen. Diese Unregelmäßigkeit macht den
Eindruck, als sei der Abschnitt von einer spontanen Dringlichkeit, als
sei sich der Schreiber nach dem Ende des Liedes nicht sicher gewesen,
ob er dieses pièce justicative zweimal in dem restlichen
Platz wiedergeben könne, um sicher zu sein, daß der Leser es
auch verstehe.
Haney hat festgestellt, daß der Papstbrief von einem anderen Schreiber
niedergeschrieben wurde (1995,2), aber der unregelmäßige Zeilenabstand
an sich ist bemerkenswerter als die Handschrift selbst. Die beiden Versionen
des Papstbriefes wurden beide vom 3. Schreiber verfaßt, aber wahrscheinlich
nicht zur gleichen Zeit (Michael Gullick, persönlicher Kommentar).
Die roten und grünen Initialen mit diesen verschlungenen Girlanden
befinden sich nirgendwo anders im Albani-Psalter. Sie ähneln aber
anderen verschlungenen Initialen aus dem Skriptorium der Abtei, wie z.
B. B.L. Royal 12 G xiv, fol.38vB; Stoneyhurst College 7, fol.3a; Cambridge,
Pembroke College MS 82, ff124v und 130v; und vielleicht B.L. Royal 2 B
iv, fol.184 (Thomson, 1982, 161,162,142, 143, 147).
Abgesehen von dem Pembroke Bede stammen sie alle aus der Mitte des zwölften
Jahrhunderts. Das unterstützt die Vermutung, daß die beiden
Versionen des Papstbriefes etwas später geschrieben wurden als der
vorhergehende Text.
5. Lage
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