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Seite 72 Übersetzung & Transkription

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Image © Hildesheim, St Godehard

Übersetzung

Dies fing in einem anderen Teil an [Fortsetzung]
gebrochenem Herzen wird vergehen. Hier haben wir die höchste Wahrheit verbreitet, und wer nach ihr verlangt, der soll sie sich erhalten. Gleichwie diese männlich und bedacht die Gerechtigkeit und Gleichheit üben, so müssen wir uns männlich verhalten und die Beständigkeit unserer Festigkeit vervollkommnen. Werden wir einmal vom Schwert durchbohrt, oder von Speer und fliegendem Pfeil, werden wir nicht umsonst zu Boden stürzen, wenn wir uns männlich gezeigt haben, sondern wir werden in Gott vollkommen und wir werden zweifach gegürtet sein, mit Glaube und Hoffnung, so dass wir gekrönt werden mögen in der sicheren Nähe Gottes. Aber in unserem Geiste müssen wir jegliche Kunst beherrschen, die diese beiden Krieger mit ihrem Körper üben. Denn das Blut der heiligen Märtyrer und die reine Keuschheit erläutern das Buch des Lebens und wandeln in der Liebes des Himmels; wer das göttliche Angesicht erschaut und Tag und Nacht in diesem Sinne strebt, und sich immerwährend reinigt, wird vor dem letzten Tage bestehen und vor der göttlichen Schlacht, die, wie die Schrift prophezeit, ausbrechen wird zwischen der heiligen Kirche und dem Antichrist, die sich abwechselnd durchstechen werden und die Menschheit zerstören. In den Büchern der Heiligen sind alle Kompanien und alle Tugenden aufgezählt, die die heilige Kirche lehrt und mit sich bringt. Es steht geschrieben von der Weisheit als Königin, die den Weg zum guten Rat weist; sie wird auf einem weißen Ross sitzen und die verlorene Armee zerschlagen. Ihre Hiebe sind mächtig und sie wird alle besiegen. Auf diesen Krieg und auf das göttliche Erbe besinnt euch Tag und Nacht, ihr guten Menschen im Kloster, und auf männliche Herzen, maßvoll und keusch, und auf alle treuen Jünger.
Noch gibt es zwei Mitglieder der Menschheit im Himmel, die ihr Blut verströmen und den Krieg zu einem Ende bringen. Dieser Krieg wird in großem Elend und mit hunderttausend blutgefüllten Eimern enden; mächtig wird der Ruf sein. Tag und Nacht bereiten sich die Guten wie die Bösen vor. Die Gottlosen ereifern sich in Sünde und verherrlichen sich voll Eitelkeit, sie verlangen nach Stolz und Streit. Die Göttlichen ereifern sich in Gerechtigkeit und verherrlichen sich in der Bekenntnis, sie verlangen nach Frieden und reiner Frömmigkeit.
Du hast vor kurzem unser Wort vernommen und die Verse, die im Namen der himmlischen Liebe und in Ehren des übersinnlichen Krieges, damit uns nicht einer der Redner, der Ermittlungen macht, tadelt. Mir scheint, der Plan sei, daß der Dichter der Psalmen selbst, der mir Eifer die Wahrheit verkündete und der diese göttliche Macht vertonte, in der Erscheinung als König gemalt werden sollte, der sein Herz in seiner rechten Hand hält, und in seiner linken Hand seinen eigenen Psalter, in dem die segensreiche Verkündigung geschrieben steht [geschrieben auf den Seiten des Buches David, S. 72, „Der gesegnete Psalmist David, den Gotte erwählt hat, verbreitete die Verkündigung des Heiligen Geistes“]. Denn in diesem heiligen Eifer enthüllte er uns den Weg des Heils und unseres Erlösers, der uns verklärt und die heilige Kirche baut. Es scheint mir, als ließe sich im Klang seiner Leier die Stimme der heiligen Kirche erkennen, und sein Buch, das er so liebte, zeige die Weisheit der Prophezeiungen und der göttlichen Vorsehung an; und aus diesem Grund lieben die geistigen Menschen den Psalter und verlangen nach seiner göttlichen Lehre, denn er sät süße Frucht in ihrem Herzen. [Das Ende des Textes ist ausgelöscht, wird aber unter ultraviolettem Licht sichtbar: Der gesegnete Psalmist David, den Gott erwählt hat, erzählte von der Verkündigung des Heiligen Geistes.]

Wohl dem Mann/

Transkription

Ex alia parte incipit
renib[us] cadit, p[er]ibit. Hic su[m]mam / veritate[m] declarivim[us], qua[m] qui / voluerit, teneat ut sibimet. / Sicut isti viriles s[un]t & prudentes / in cursu equitationis similit[er] & / nos oportet e[ss]e viriles & p[er]fec / tos in p[er]severantia stabilitatis. / Si aliq[ua]ndo gladio aut lancea seu / volatili sagitta p[er]cussi fuerim[us] / n[on] tam[en] inanes decidem[us] si viriles / p[ro]bati sum[us], s[ed] tantu[m] in d[e]o p[er]fectio / res efficiem[u]r, & fide & / spe duplicit[er] accingem[ur]. / ut salvi cora[m] d[e]o coronem[ur]. / Nos au[tem] oportet om[n]em artem / quam hi duo bellatores parant / corporibus suis: ordinare spir[iti]b[us] / n[ost]ris. Quia sanguis s[an]c[t]o[rum] marty / ru[m] & digna virginitas illuminant / libru[m] vite. & p[re]cedunt amorem / celestem. Q[u]i mirat[ur] divin[am] facie[m]. / & scirmizat nocte ac die se[cun]d[u]m / significatione[m] & expurgat se assidue / p[ro]bat cont[r]a die[m] novissimu[m] & di /vinu[m] p[rae]liu[m] q[uo]d est p[re]dictu[m] in script[ur]a / futuru[m] de s[an]cta eccl[es]ia & antixpo. / q[ui] se invice[m] p[er]cutiunt & humanu[m] / genus co[m]movebunt. Nominate s[un]t in libris s[an]c[t]o[rum] iste societates & / o[mne]s ille virtutes q[ua]s s[an]c[t]a eccl[es]ia doc /t[ri]nat & secu[m] conducet. Scriptu[m] [est] / de sapientia regina q[uae] in consiliu[m] / conducit. illa sedebit sup[er] albu[m] / dextrariu[m] & p[er]cutiet sup[e]r exer /citu[m] p[er]ditu[m]. Suus ictus erit multu[m] / honest[us] & o[mne]s vincet. de illo bello / & divina hereditate meditant[ur] die ac nocte boni claustrales & vi /rilia corda sobria & casta & q[ui]sq[ue] / fidelis discipulus. Adhuc sunt / duo de humano g[e]ne[re] vivi i[n] celo / q[ui] sanguine[m] suu[m] effundent & ill[u]d / bellu[m] consumab[un]t. Illud bellu[m] fi /nietur magno labore & centies / mille modiis sanguinis magn[us] erit / [il, trimmed off] le clamor. Nocte dieq[ue] parant se boni / et mali. Impii student i[n] malitia & gl[or]ificant se i[n] adulatione & cupiunt sup[er]bia[m] & discordia[m]. Justi student in justifica /tionib[us] & gl[or]ificant se in co[n]fessione & cupiunt pace[m] et puram devotione[m]. Modo audisti n[ost]r[u]m dictu[m] & illu[m] v[e]rsu[m] / q[ui] erit sc[ri]pt[u]s in no[m]i[n]e celestis amoris & in honore sp[irit]ualis belli ne aliq[u]is illo[rum] locuto[rum] q[ue] scrutant[ur] nos rep[re]hendant. / Michi visu[m] [est] q[uo]d ratio est, ut ipse psalmista q[ui] studuit in sapientia & sonuit tale[m] divinitate[m] sit p[ro]tra[c[tus] in specie / regi[s] & honorifice posit[us] ita in medio hoc .B. & teneat cythara[m] sua[m] in manu dextr[a] cont[ra] pect[us]. & suu[m] psalt[er]iu[m] i[n] / manu sinistra i[n] q[uo] sc[ri]bat[ur] beata annunciatio. Na[m] in illo s[an]c[t]o studio nob[is] notificavit via[m] salutis & n[ost]r[u]m rede[m]ptorem. / q[ui] nos illuminat & s[an]c[t]am eccl[es]ia[m] edificat. Michi visu[m] [est] q[uo]d sonus sue cythare significat voce[m] s[an]c[t]e eccl[es]ie & suus lib[er] / que[m] habuit in magna dilectione significat sapienta[m] p[ro]phetie & illa[m] divina[m] p[re]dictione[m]. & id[e]o spirituales amant / psalteriu[m] & cupiunt sua[m] divina[m] doctrina[m]. id[e]o q[ui]a dulcedine[m] inserit cordib[us] eo[rum]
Erasure at end of last line no longer legible, but according to Pächt (AP, 148, n4) under ultraviolet light they read: Annunciationem sancti spiritus eructavit beatus david psalmista quem deus elegit

On the right side of the page: BEATUS VIR.
(In David’s book: Annu[n]tiatione[m] s[an]c[t]i sp[iritu]s e[ruc]tavit beatu[s] d[avi]d psalmista quem d[eu]s elegit)


Übersetzung

Dies fing in einem anderen Teil an [Fortsetzung]
gebrochenem Herzen wird vergehen. Hier haben wir die höchste Wahrheit verbreitet, und wer nach ihr verlangt, der soll sie sich erhalten. Gleichwie diese männlich und bedacht die Gerechtigkeit und Gleichheit üben, so müssen wir uns männlich verhalten und die Beständigkeit unserer Festigkeit vervollkommnen. Werden wir einmal vom Schwert durchbohrt, oder von Speer und fliegendem Pfeil, werden wir nicht umsonst zu Boden stürzen, wenn wir uns männlich gezeigt haben, sondern wir werden in Gott vollkommen und wir werden zweifach gegürtet sein, mit Glaube und Hoffnung, so dass wir gekrönt werden mögen in der sicheren Nähe Gottes. Aber in unserem Geiste müssen wir jegliche Kunst beherrschen, die diese beiden Krieger mit ihrem Körper üben. Denn das Blut der heiligen Märtyrer und die reine Keuschheit erläutern das Buch des Lebens und wandeln in der Liebes des Himmels; wer das göttliche Angesicht erschaut und Tag und Nacht in diesem Sinne strebt, und sich immerwährend reinigt, wird vor dem letzten Tage bestehen und vor der göttlichen Schlacht, die, wie die Schrift prophezeit, ausbrechen wird zwischen der heiligen Kirche und dem Antichrist, die sich abwechselnd durchstechen werden und die Menschheit zerstören. In den Büchern der Heiligen sind alle Kompanien und alle Tugenden aufgezählt, die die heilige Kirche lehrt und mit sich bringt. Es steht geschrieben von der Weisheit als Königin, die den Weg zum guten Rat weist; sie wird auf einem weißen Ross sitzen und die verlorene Armee zerschlagen. Ihre Hiebe sind mächtig und sie wird alle besiegen. Auf diesen Krieg und auf das göttliche Erbe besinnt euch Tag und Nacht, ihr guten Menschen im Kloster, und auf männliche Herzen, maßvoll und keusch, und auf alle treuen Jünger.
Noch gibt es zwei Mitglieder der Menschheit im Himmel, die ihr Blut verströmen und den Krieg zu einem Ende bringen. Dieser Krieg wird in großem Elend und mit hunderttausend blutgefüllten Eimern enden; mächtig wird der Ruf sein. Tag und Nacht bereiten sich die Guten wie die Bösen vor. Die Gottlosen ereifern sich in Sünde und verherrlichen sich voll Eitelkeit, sie verlangen nach Stolz und Streit. Die Göttlichen ereifern sich in Gerechtigkeit und verherrlichen sich in der Bekenntnis, sie verlangen nach Frieden und reiner Frömmigkeit.
Du hast vor kurzem unser Wort vernommen und die Verse, die im Namen der himmlischen Liebe und in Ehren des übersinnlichen Krieges, damit uns nicht einer der Redner, der Ermittlungen macht, tadelt. Mir scheint, der Plan sei, daß der Dichter der Psalmen selbst, der mir Eifer die Wahrheit verkündete und der diese göttliche Macht vertonte, in der Erscheinung als König gemalt werden sollte, der sein Herz in seiner rechten Hand hält, und in seiner linken Hand seinen eigenen Psalter, in dem die segensreiche Verkündigung geschrieben steht [geschrieben auf den Seiten des Buches David, S. 72, „Der gesegnete Psalmist David, den Gotte erwählt hat, verbreitete die Verkündigung des Heiligen Geistes“]. Denn in diesem heiligen Eifer enthüllte er uns den Weg des Heils und unseres Erlösers, der uns verklärt und die heilige Kirche baut. Es scheint mir, als ließe sich im Klang seiner Leier die Stimme der heiligen Kirche erkennen, und sein Buch, das er so liebte, zeige die Weisheit der Prophezeiungen und der göttlichen Vorsehung an; und aus diesem Grund lieben die geistigen Menschen den Psalter und verlangen nach seiner göttlichen Lehre, denn er sät süße Frucht in ihrem Herzen. [Das Ende des Textes ist ausgelöscht, wird aber unter ultraviolettem Licht sichtbar: Der gesegnete Psalmist David, den Gott erwählt hat, erzählte von der Verkündigung des Heiligen Geistes.]

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