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DAS ABENDMAHL
Johannes 13:21-27

Das Abendmahl findet in einem gewölbten Raum mit vier Türmchen statt. Die Jünger sitzen an einem erhöhten halbkreisförmigen Tisch, Christus auf einem Ehrenplatz am linken Ende. Im gleichen Moment, in dem Judas das eingeweichte Brot empfängt, schlüpft ein winziger Teufel in seinen Mund. Johannes liegt an der Brust des Herren, während die anderen Jünger auf eine aufmerksame aber formelhafte Art und Weise entweder den Worten Christi folgen oder miteinander sprechen. Das Mahl besteht wieder aus Fisch und Brot, und der Tisch ist mit der schönen Tischdecke bedeckt (Seite 36).

Jesus spricht: „ Wahrlich ich sage euch, einer unter euch wird mich verraten. Da sahen sich die Jünger untereinander an und es ward ihnen bange, vom welchem er redete. … Der lehnte sich an die Brust des Herren und sprach zu ihm: Herr, wer ist es? Jesus antwortete: Der ist es, dem ich den Bissen eintauche und gebe. Und er tauchte den Bissen ein, nahm ihn und gab ihn dem Judas Ischariot. Und nach dem Bissen fuhr der Satan in ihn“ (Johannes, 13:21-27). Zur gleichen Zeit blickt Jesus direkt auf Petrus und deutet auch dessen Verrat an.

Diese Szene betont den Verrat und die Verleumdung und nicht die Einsetzung des Abendmahls. Es steht noch nicht einmal ein Krug Wein auf dem Tisch. In den Böhmischen Krönungsevangelien (Prag, Universitätsbibliothek, MS XIV. A 13, fol. 38v) werden Schalen mit einem Fuß wie hier im Albani-Psalter für den Fisch und den Wein benutzt, auf anderen Abbildungen sind Becher oder Kelche normalerweise Teil des Mahls.

In byzantinischen Quellen findet sich meistens ein runder Tisch, Christus und Judas sitzen sich gegenüber und Judas streckt die Hand aus, um einen Bissen mit Christus zu teilen (Matthäus 26:23). Es ist deutlich, daß der Künstler des Albani-Psalters von dieser Anordnung wußte, denn der Jünger zur Rechten ist der einzige, der etwas in eine Schale eintaucht. Aber in westlichen Quellen schreitet Judas nach vorne um den Bissen zu erhalten, und auf vielen Bildern fliegt ein schwarzer Vogel in seinen Mund hinein. Die Abbildung des Teufels selbst in dieser Szene kommt seltener vor, findet sich aber in Manuskripten aus Salzburg (New York, Pierpont Morgan, MS 780, fol. 27v; AP, 59060, pl. 111).
 
   

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